Saarbrücken hat sich vor Jahren einmal den Slogan „Unglaublich vielfältig“ gegeben. Diesem Slogan wird unsere Stadt an keinem anderen Wochenende mehr gerecht, als am CSD-Wochenende. Denn an den Tagen des „CSD SaarLorLux“ zeigt sich Saarbrücken von seiner tolerantesten Seite. In den Straßen sieht man viel mehr schwule, lesbische oder ganz anders lebende Paare, als im restlichen Jahr. Und man sieht, dass neben Saarbrücken auch noch etwas anderes unglaublich vielfältig ist: die Liebe.
Schön, dass dies auch im Bewusstsein der Menschen ankommt. 68% der Deutschen befürwortet eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Zum ersten deutschen CSD 1979 kamen 450 Teilnehmer, heute pilgern viele Millionen Besucher zu Umzügen im ganzen Land, über 60.000 Besucher waren 2016 beim Saarbrücker CSD. Noch schöner wäre es, wenn die Politik gleichgeschlechtliche Paare endlich nicht weiter diskriminieren würde. Wer gleiche Pflichten hat, der sollte auch gleiche Rechte haben. Als Heterosexueller kann ich nicht verstehen, was man gegen die Öffnung der Ehe haben kann. Meine Ehe verliert doch kein bisschen an Bedeutung, wenn bspw. auch Schwule denjenigen heiraten dürfen, den sie lieben.
Die CDU sollte gesellschaftliche Realitäten akzeptieren und die Blockade bei der Öffnung der Ehe aufgeben. Liebe sollte Liebe sein, egal welches Geschlecht die beiden Erwachsenen haben, die ihr Leben gemeinsam verbringen möchten!
Anmerkung: Bei der Wochenspiegel-Kolumne handelt es sich um ein Format, bei dem die Vertreter der Fraktionen im Saarbrücker Stadtrat wöchentlich zu einem aktuellen Thema Stellung beziehen. Für die Freien Demokraten wechsele ich mich hierbei mit meinem Fraktionskollegen Karsten Krämer ab. Damit alle Fraktionen die Möglichkeit haben, sich im Wochenspiegel zu äußern, ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Zeichen auf insgesamt 1460 begrenzt. Dies gewährleistet Chancengleichheit für die Fraktionen, zwingt jedoch dazu, sich knapp zu halten und nicht alle angesprochen Fragen umfassend zu erläutern.