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Wochenspiegel-Kolumne: Das Aus des botanischen Gartens

Während meines Studiums bin ich täglich vom Studentenparkplatz zur rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hinaufgegangen. Nur selten hatte ich dabei anfangs ein Auge für den botanischen Garten, den ich auf meinem Weg durchquerte. Viel zu wichtig schienen die Vorlesungen, Klausuren und Arbeitsgemeinschaften, die einen beschäftigten.

Auch den hiesigen politischen Entscheidungsträgern erschient anderes wohl wichtiger. Aufgrund immer geringerer Mittel ist eine sachkundige Pflege und Versorgung der Pflanzen künftig nicht mehr möglich. So kommt es, dass der botanische Garten nun geschlossen wird. Saarbrücken, aber auch das Saarland, verlieren damit einen Ort, an dem man viel über Pflanzen lernen, staunen oder einfach ein wenig Ruhe finden konnte. An dem man Kindern zeigen konnte, dass Kakao nicht aus der Tüte kommt, und der auch für gut gebildete Menschen stets Wissens- und Erfahrenswertes bereithielt.

Ich weiß das, da ich im späteren Verlauf meines Studiums den botanischen Gartens bei schönem Wetter als tollen Ort zum Lernen entdeckt habe. Eine späte Einsicht der politischen Entscheider wird wohl ausbleiben. Ob die Ursache letzten Endes bei der immer strikteren Sparpolitik liegt, mit der die Landesregierung der Uni das Leben schwermacht, oder bei einer falschen Schwerpunktsetzung der Uni, ist dabei zweitrangig. So oder so ist das Saarland künftig das einzige Bundesland ohne botanischen Garten. Und das ist sehr bedauernswert.

Anmerkung: Bei der Wochenspiegel-Kolumne handelt es sich um ein Format, bei dem die Vertreter der Fraktionen im Saarbrücker Stadtrat wöchentlich zu einem aktuellen Thema Stellung beziehen. Für die Freien Demokraten wechsele ich mich hierbei mit meinem Fraktionskollegen Karsten Krämer ab. Damit alle Fraktionen die Möglichkeit haben, sich im Wochenspiegel zu äußern, ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Zeichen auf insgesamt 1460 begrenzt. Dies gewährleistet Chancengleichheit für die Fraktionen, zwingt jedoch dazu, sich knapp zu halten und nicht alle angesprochen Fragen umfassend zu erläutern.

Diesmal wäre ich gern ausführlicher darauf eingegangen, wie die Landesregierung und die für Wissenschaft zuständige Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer den Haushalt und die Mittel der Universität in einem Maß geschrumpft haben, dass die Aufgaben, die die Uni eigentlich wahrnehmen müsste, kaum noch gestemmt werden können. Auch hätte es sich angeboten, deutlicher zu machen, inwiefern auch von Seiten der Universitätsleitung nicht immer die richtigen Prioritäten gesetzt werden.

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